Bevor ich mir Frühstück machen kann, muss zunächst die Staubschicht aus der Küche entfernt werden. Unser neuer Staubsauger hat allerhand zu tun. Jedes rumstehende Teil wird abgesaugt. Der Staub ist überall hingekrochen, obwohl die Tür zur Küche geschlossen war. Selbst in die Schränke hat sich der Nebel gedrückt und ist dort als grauer Schleier liegen geblieben.
Nach einiger Zeit reichts zum Essen. Als ich im derzeitigen Wohnzimmer sitze, kann ich durch die Folie sehen, wie die Sonne in den hinteren Garten scheint. So gibt es schonmal einen Vorgeschmack auf unseren Haus-Durchblick, wenn die Wand erstmal ganz weg ist. Toll! War die richtige Entscheidung. Danach rücke ich den übrigen Räumen zu Leibe und sauge und putze Alles. Und schon ist der halbe Tag um.
Heute am Sonntag möchte ich unsere Nachbarin nicht auch noch mit Steine Klopfen nerven. Daher trage ich mein Holz für die Frettchenbrücken zusammen und lasiere im Garten. Die Sonne hat schon viel Kraft und so stelle ich wieder meine Bank vor die Werkstatt und geniesse ein Heissgetränk. Die Lasur muss etwas trocknen, bevor es den zweiten Anstrich gibt. Also untersuche ich mal die übrigen Abläufe in der Einfahrt. Der äussere Ablauf direkt an der Strasse ist nur ein Brunnen mit einem Ablaufrohr Richtung Strasse. Eine Zuleitung zu diesem Schacht aus dem Garten kann ich nicht finden. Der mittlere Schacht in der Einfahrt jedoch gibt einige Geheimnisse preis. So kommt aus richtung Haus von dem dortigen Ablauf ein Zulaufrohr hier an. Über Eck gehts dann weiter Richtung Garten. Allerdings kann ich dort kein weiteres Siel entdecken. Vor dem Garten an der Strasse allerdings liegt direkt das öffentlich Regensiel. Ich stopfe also einen Gartenschlauch in meinen Ablauf und drehe den Hahn auf. Dann öffne ich das öffentliche Siel und bin begeistert, als ich mein Wasser aus einem Zulauf hier reinplätschern sehe. Ich habe also tatsächlich einen richtigen Zugang zur Regenwasser-Kanalisation. Toll! Dort kann ich dann später also meine Regenrinnen und meine Drainagen entwässern. Allerdings scheint die lange Leitung vom mittleren Ablauf bis hier zum Kanal entwas verstopft zu sein. Ich stopfe also den Gartenschlauch noch tiefer hinein. Mit ein paar kräftigen Schubsern komme ich auch voran. Aber dann hänge ich plötzlich fest. Es geht weder vor, noch zurück. Mist. Mir bleibt nicht anderes übrig, als kräftig am Schlauch zu ziehen. Leider geht dabei wie erwartet die Schlauchspritze verloren und steckt nun für alle Zeiten in meinem Ablaufrohr fest. Zum Glück scheint das Wasser aber auch weiterhin abzufliessen. Zeit meine neue Sanitärspirale auszuprobieren. Ich stopfe das Ding in meine Rohre, kurbele ein wenig am Ende und rupfe es dann mitsamt der Baumwurzeln und Sandklumpen aus dem Rohr. Nach und nach hole ich immer mehr Zeug aus dem Abfluss und das Wasser läuft immer besser ab. Nur meine Schlauchspritze konnte ich nicht mehr angeln. Bald kommen Kathinka und Erik zurück und ich muss die Einfahrt zurückbauen. Dann nimmt sich Kathinka nochmal der Staubschicht im Haus an, während ich den Kleinen beschäftige. Abends bin ich recht zufrieden. Meine Reise durch den Kanal hat mir viele neue und gute Erkenntnisse beschert.