Osterfeuer aufm Dorf

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Nach dem Frühstück muss ich mich beeilen. Der Deckel für den Frettchenkäfig muss gebaut werden. Die einzelnen Trägerelemente hatte ich schon abgelängt. Jetzt gilt es die Dinger in den verschiedenen Winkeln zusammenzuschrauben. Beim oberen und unteren rand ist es ja noch relativ einfach. Aber bei den schrägen Verbindungsteilen, muss ich echt viel fummeln und ausprobieren. Warum hatte ich mir nochmal so eine komplizierte Form ausgedacht? Ach ja, weils gut aussieht und für die Ewigkeit hält. Als das Grundgerüst fertig ist, muss ich Alles wieder demontieren um die vielen kleinen Löcher für den Draht zu bohren. Zum Glück hatte ich im Baumarkt gleich ne Zehnerpackung Bohrer gekauft, denn ich komme kaum einen halben Meter weit und schon bricht der erste Bohrer ab. Aber nach ein paar Stunden bohren und entgraten kann ich dann das Gerüst wieder zusammen bauen. Jetzt muss ich mir ein gutes Schnittmuster für den noch verbliebenen Draht ausdenken. Denn das Zeug ist teuer und ich will nicht noch ne Rolle bestellen. In einem Stück gehts nicht, aber wenn ich jede Seite aus zwei Stücken zusammensetze, sollte es eigentlich reichen. Also beginnt mal wieder das fröhliche Nähen mit Draht. Wohlweislich ziehe ich meine Handschuhe an, denn als Drahtzieher hat man reichlich tiefe Furchen in den Fingern.
Frau und Kind kümmern sich derweil mal wieder um den Vorgarten. Vertrocknete Farne werden runtergeschnitten und massenhaft Tannennadeln aufgelesen. Erik hilft kräftig mit.
Als ich gerade mal halb mit meiner Näherei fertig bin, erinnert mich Kathinka daran, dass wir ja zum örtlichen Osterfeuer gehen wollten. Schliesslich muss man sich als Neu-Hasloher ja mal blicken lassen. Also schnell angezogen und das Kind eingepackt und auf gehts zum Dorfplatz. Die Feuerwehr hat ganze Arbeit geleistet. Neben den großen Feuerhaufen stehen Bratwurst-Bude und Bierwagen. Und natürlich ist das gesamte Dorf plus Nachbarn versammelt. Kathinka trifft hier natürlich all ihre Bekanntschaften aus den Kindergruppen und stellt mir auch einige Leute vor. Erik ist recht wenig vom Feuer fasziniert, aber dafür erkennt er den grünen Traktor aus seinem Kinderbuch wieder. Und den will er natürlich hautnah erleben. Und so helfen wir ihm dabei mit seinen Lauflern-schuhen übers Feld zu tapern. Als der Frontlader genug untersucht war, entdeckte der kleine Forscher auch noch das Feuerwehr-Auto aus seinem Kinderbuch. Große Aufregung. da will er hin. Erfürchtig streichelt er den roten Lack und kratzt über die Alu-Schiebetür. Das ist toll. Da hat er quer über die Wiese das Feuerwehr-Auto erkannt. Wir haben eben einen richtigen Jungen.