Zum Kotzen!

Bild des Benutzers florian

Mein Blutdruck ist nach dem letzten Mörteln wieder etwas gesunken. Also beschliesse ich den ersten freien Tag seit langen zu nutzen, um den Trägerbalken komplett einzumauern. Wer weiss ob der Mörtel reicht. Also noch schnell zum Baustoffhandel und neuen Unterstopfmörtel besorgt. Der ist aber gerade nicht auf Lager. Also dreht mir der nette Herr Quellmörtle an. Der quillt beim trocnen etwas auf und kann tatsächlich auch zum unterfüttern verwendet werden.
Als ich Alles soweit vorbereitet habe und eine große Plane im wohnzimmer ausgebreitet habe, (ich weiss ja schon was kommt) drücke ich dann den Quellmörtel in die schmale Fuge zwischen Decke und Balken. Ich habe mir vorher einen Plane gmacht und arbeite jetzt wie ein richtiger Mauerer mit der dünnen Kelle und schiebe das Zeug mit der Fugenkelle nach innen. Klappt zunächst super.
Der olle Quellmörtel will allerdings nicht plastisch bleiben, sondern fängt nach kurzer Zeit an zu fliessen. Und so quillt und blubbert der ganze Matsch wieder aus der Fuge raus. Der größte teil landet natürlcih mal wieder auf dem Boden und nicht dort wo ich ihn brauche. Gehetzt versuche ich den Mörtle immer wieder zurück in die Fuge zu schieben. Aber wenn er an einer Stelle drin ist, quillt er eben direkt daneben wieder raus. Zum Kotzen! Ich werde stinksauer und verfluche den Berater beim Händler. Eine gute Stunde drücke ich die mittlerweile 30 geschafften Zentimeter immer wieder zurück in die Fuge, bis der Mörtel endlich anfängt, etwas abzubinden. Dafür hat er jetzt eine mehr gummiartige Konsistenz und lässt sich nur mit viel Kraft in die Fuge drücken. Aber immerhin bleibt er jetzt drin. Dennoch habe ich genug. Ich packe ein und suche mir den nächstbesten Maurer. So eine Scheisse! Scheisse! Scheisse! Wie kann das sein? Wie kann auch nur irgendein Mensch auf der Welt es schaffen, das dieses bekloppte Zeug tatsächlich dort landet, wo es gebraucht wird?
Ich lese nochmal die Packungsaufschrift. Und dort wird ganz klar das Fliessverhalten desy Mörtels beschrieben. Aha! Deshalb wollte ich ja eigentlich auch Unterstopfmörtel. Scheisse!
Ich krame nochmal den alten Sack mit dem US raus und will einen letzten Versuch wagen. Schon beim Anrühren merkt man dem Zeug die plastische Konsistenz an. Hier fliesst nichts.
Also nehme ich nochmal die Kelle zur hand und stopfe das Zeug in die Fuge. Und tatsächlich geht das mit diesem Kram sehr viel besser. Was einmal reingestopft ist, bleibt auch drinnen. Ich kann mit einem Holzstab richtig verdichten und mit der Fugenkelle stopfe ich immer mehr hinterher. Zum Abschluss kann ich sogar eine recht glatte Kante mit der Kelle ziehen. Erstaunlich! Es gibt also doch richtige Unterschiede in den Eigenschaften der Mörtel. Zum Glück hat der Rest noch gerade so für den ganzen Balken gereicht. Am Ende des Tages bin ich trotz allen Frustes doch zufrieden mit dem Ergebnis.
Also merke - immer den entsprechenden Mörtel für die spezielle Anwendung kaufen!