Kathinka scheint beim Frühstück viel gelockerter zu sein. Scheinbar hat die positive Stimmung ihrer Schwester auf sie abgefärbt. Bald bricht sie auf, um das Herold-Center in Norderstedt zu erkunden. Ich bringe den Kleinen zu Bett für sein Vormittagsschläfchen. Aber so richtig still sitzen kann ich auch nicht. Ich beschließe, das kleine Klo in Angriff zu nehmen. Eine genaue Untersuchung der Anschlüsse und des Spülkastens bestätigt das gewohnte Bild. Hier ist nichts kaputt sondern Alles nur alt und schmutzig. Nach intensiver Reinigung und Demontage der Spülmechanik geht Alles wieder. Ich putze noch die Fliesen und die Kloschüssel, bevor ich den Toilettensitz rausreisse und eine neue Ladung für den Recyclinghof zusammenstelle. Bei der Gelegenheit nehme ich mal eben den ollen Kühlschrank aus der Gartenlaube mit. Oha, damals hat man noch was für sein Geld bekommen. Das Ding wiegt ne halbe Tonne und ich muss es aus der winzigen Nische hinter dem Tresen rauswuchten. Zum Auto schleife ich das Ding über den nassen Rasen. Dann noch schnell die ausgetauschten Wasserhähne und die Fernseh-Antennen eingepackt und ab gehts nach Niendorf. Ein recht kleiner Recyclinghof, aber ich werde Alles los. Auf dem Rückweg mache ich einen Abstecher nach Halstenbek-Krupunder. Wer hat sich denn den bescheuerten Namen ausgedacht? Dort gibt es bei Poco günstige Toilettensitze. Die mit dem erträglichen Design sind leider schon weg. Ich entscheide mich für einen Designklassiker mit Blatt und Wassertropfen und packe gleich noch ne Klobürste mit ein. Das Zeug ist zuhause schnell installiert und ich kann gleich eine erste Probesitzung starten. Das Klo riecht noch immer eklig, aber immerhin ist jetzt Alles sauber und funktioniert.
Jetzt bin ich aber doch mal neugierig, wo denn die ganze Scheiße bleibt. Ich scanne den gesamten Garten, kann aber nichts finden. Aus Verzweiflung laufe ich denn doch mal hinter die kleine Ecke bei der Bepflanzung. Und da im Gras sehe ich ein Loch. Ich kratze die Erde beiseite und sehe eine zerbrochene Betonplatte. Scheint wie der Eingang zu einer Grabgruft. Mit Handschuhen klappe ich den abgebrochenen Teil der Platte um und sehe tatsächlich das Rohr zur Kanalisation. Juhuu! Da kommt von irgendwo aus dem Garten in 1,1 Meter Tiefe ein Rohr in diesen Schacht. Im Schacht selbst läuft es dann durch eine offene Rinne. So kann man seiner Wurst also noch lieb zum Abschied winken. Dann gehts unter Tage weiter Richtung Straße. Ein kurzer Test mit laufendem Wasserhahn bestätigt den Fund. Jetzt kann ich zumindest grob die Installation eines neuen Abflussrohrs planen.
Kathinka scheint das Einkaufszentrum in Norderstedt zu gefallen. Sie hat gute Beute gemacht und freut sich auf weitere Besuche. Langsam bessert sich ihre Stimmung.
Nachmittags wollen wir doch noch mal etwas die Gegend erkunden. Wir besuchen die Spielscheune in Bönningstedt und finden im Ort viele praktische Anlaufstellen. Von Apotheke über Restaurants bis Supermärkte ist hier Alles vorhanden. Und das in gut 3 Kilometern von unserer Haustür. Sehr beruhigend. Alles funktioniert.